Besuch auf dem LiebLINGshof
Am 18. September hat unsere Klasse den LiebLINGshof Kunterbunt in Plaidt besucht. Der Tierhof wird von der Heilpädagogin und Autismustherapeutin Frau Nicole Ling geführt. Frau Ling begleitet therapeutisch zwei Schüler unserer Klasse und wir konnten uns vorstellen, dass auch die anderen Kinder durch den Kontakt zu den Therapietieren des Hofes und durch neue Erfahrungen im Umgang mit den Tieren profitieren könnten.
Kinder mit einer Autismus-Spektrum-Störung haben oft Schwierigkeiten, in die soziale Interaktion zu treten, eigene Emotionen auszudrücken und eigene Gefühle zu erkennen. Diese Kinder verspüren sensorische Über-, und/oder Unterempfindlichkeit. Fast jeder unbekannten Situation begegnen Kinder mit ASS mit Angst und Stress. In der Begegnung mit dem Tier können in diesen Bereichen Brücken gebaut werden.
Bei unserem Besuch und bei der Begegnung mit den ausgebildeten Tieren konnten unsere Schüler ohne Zwang und Überforderung soziale Interaktionen auf natürliche Weise erleben, da das Tier dem Kind nicht bewertend begegnet und klare und vorhersehbare Reaktionen zeigt. Die Kinder haben Enten, Gänse und Pferde gefüttert, sind mit dem Pony spazieren gegangen und haben Schafe gestreichelt. Zu einem ganz besonderen Begleiter wurde nach der ersten Kennenlernrunde der Therapiehund. Die Kinder nahmen ihn stress-, und angstfrei direkt als neues Mitglied der Gruppe auf. „Hund, komm mit!“ riefen sie ihm zu.
Zum Highlight des Tages wurde selbstverständlich das Reiten auf dem Pferd. Jeder Schüler, der sich getraut hat, durfte die rhythmischen Bewegungen beim Reiten genießen. Das Sitzen auf dem Pferd mit koordinierter Körperspannung förderte das Selbstbewusstsein. Der eigene Stolz und die Selbstzufriedenheit war den Kindern anzusehen. Durch das Anleiten des Pferdes kamen die Schüler zu kommunikativen Interaktionen mit dem Tier.
Der Tierhof bot den Kindern viele Reize, aber in einer natürlichen Weise und wurde in dieser Zeit für die Kinder zu einem sicheren, strukturierten und spannenden Ort. Im Ganzen erlebten die Schüler auf dem LiebLINGshof ganz besondere, positive Erfahrungen – sowohl emotional als auch sozial und sensorisch. Viele Studien und Erfahrungsberichte zeigen, dass der Kontakt mit Tieren für Kinder im Autismus-Spektrum positive Auswirkungen haben kann. Das durften wir gemeinsam so erleben.
Wir sagen Frau Ling „Herzlichen Dank!“ und hoffen auf weitere großartige Begegnungen auf ihrem Hof.
Schülerinnen, Schüler und das Team der P9
